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Im Interview mit Professor Dr. Dr. h. c. Ilona Kickbusch, Soziologin und Politikwissenschaftlerin und Initiatorin der Ottawa Charta für Gesundheitsförderung und weltweiter Setting Programme
Ilona Kickbusch hat während ihrer langjährigen Tätigkeit bei der Weltgesundheitsorganisation die europäische und internationale Gesundheitspolitik stark geprägt. Nach sechsjähriger Tätigkeit als Professorin an der Yale University in den USA ist sie nun als Beraterin einer Vielzahl von nationalen Regierungen, internationalen Organisationen sowie NGOs tätig. Ihre vielfältigen politischen, praktischen und wissenschaftlichen Erfahrungen sind in ihr Konzept der "Gesundheitsgesellschaft" eingeflossen.
1. Für wen haben Sie dieses Buch geschrieben, Frau Kickbusch?
Besonders für jene, die besser verstehen wollen, welche Rolle Gesundheit im 21. Jahrhunderts spielt, im persönlichen Leben und in der Gesellschaft insgesamt. Aber auch für alle, die sich für eine Gesundheitspolitik einsetzen wollen, die diesen Namen verdient.
2. Welche Faktoren sind Ihrer Meinung nach maßgeblich an der Entwicklung einer "Gesundheitsgesellschaft" beteiligt?
Die Gesundheitsgesellschaft beruht auf dem Prinzip der Expansion: Gesundheit ist allgegenwärtig, machbar und global. Gesundheit ist selbst zur Triebkraft in modernen Gesellschaften geworden. Das Gesundheitswesen selbst wird zum Nebenschauplatz, wenn es um die Gesunderhaltung geht. Bürger, Politik und Markt müssen auf neue Weise zusammen wirken um nachhaltige Gesundheit zu ermöglichen - sonst verspielen wir die Gesundheit für die kommenden Generationen.
3. Welchen Stellenwert hat das Konzept der Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung in einer Gesundheitsgesellschaft?
Die Ottawa Charta hat als erstes gesundheitspolitisches Dokument das neue aktive Gesundheitsverständnis formuliert und damit die dritte Gesundheitsrevolution eingeleitet. Die sich daraus entwickelnde Umorientierung und Neugestaltung von Gesundheit sollte Leitbild einer modernen Gesundheitspolitik sein.
4. Welche politischen Impulse sind Ihrer Meinung notwendig , um die Entwicklung der Gesundheitsgesellschaft im Sinne der Ottawa-Charta zu gestalten?
Es gilt Gesundheit neu politisch zu fassen und zu verankern - nicht nur als Politik der medizinischen Versorgung sondern als Politik der Lebenschancen und der Lebensweisen. Sicherlich wird es dafür auch neue politische Strukturen brauchen. Warum nicht ein Ministerium für Gesundheit, Umwelt und Konsumentenschutz einrichten, das sich der Prävention und Gesundheitsförderung widmen kann? Gesundheit im Alltag ist längst dem medizinischen Blick entwichen - sie muss es in der politischen Organisationsform ebenfalls.
Interview mit dem "Internet Journal Gesundheitswissenschaften und Gesundheitsfšrderung".
published on www.uv.es
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